Neulich habe ich zu einem Job von mir eine Freundin mitgenommen. Sie hat während meiner Moderation eifrig Fotos geschossen. Ständig hörte ich aus dem Off: „Wow! Wie machst Du das nur? Woher nimmst Du die ganzen Wörter? Du hast doch gar keinen Zettel, auf den Du schaust!“
Liebe Freundin, es freut mich, dass ich Dich begeistern konnte. Das hat mich dazu motiviert auch anderen davon zu berichten. Ich hoffe, dass auch Deine Zuschauer einen Wow-Effekt mit diesen Tipps bekommen werden!
Eins kann ich direkt sagen: Es gibt kein allgemeingültiges Rezept!
Während meiner Karriere als Moderatorin habe ich mit vielen unterschiedlichen Auftraggebern zusammen gearbeitet. Was bei der einen Moderation absolut wichtig war, kam bei der nächsten überhaupt nicht infrage.
Es gibt bestimmte Zutaten, die für viele Rezepte wichtig sind, damit es am Ende auch gut schmeckt!
In diesem Beitrag erfährst Du, wie du bei Deinen Auftraggebern und bei Deiner Zielgruppe punktest!
1. gute Vorbereitung
Meiner Meinung nach wirkt es lockerer und authentischer, wenn man während der Moderation frei spricht. Damit dies möglich ist, sollte man sich auf seinen Job sehr gut vorbereiten. Als Moderatoren haben wir es immer wieder mit anderen Themen zu tun. Mit diesen können wir uns nicht immer im Detail auskennen. Eine gründliche Recherche und ein genaues Briefing des Auftraggebers sind deshalb unerlässlich. Du musst nicht den kompletten Text auswendig lernen. Damit Du nicht den Faden verlierst, kannst Du Dir Stichpunkte auf einer Moderationskarte machen. Über die Größe und das Format kannst Du Dich ebenfalls mit dem Auftraggeber austauschen. Je genauer Du Dich auf Themen und Interviewpartner vorbereitest, umso einfacher wird Dir am Ende die eigentliche Arbeit fallen. Schnell wirst Du merken, dass Du mit Deinem Interviewpartner auf Augenhöhe kommunizieren kannst. Es wird im positiv auffallen, dass Du Dich mit der Materie auseinandergesetzt hast.
2. Spontanität
Trotz einer guten Vorbereitung solltest Du Dich nicht zu genau an Dein Gerüst klammern. Bleib offen für Spontanes! Vor Ort ergeben sich manchmal auch ungeplante Dinge. Einen Plan zu haben ist gut. Du kannst Dich aber nicht auf alles vorbereiten und alles unter Kontrolle haben. Du weißt vorab nie, wie der Interviewpartner gelaunt ist und wie er antwortet. Vielleicht ist er ziemlich nervös und antwortet nur kurz und knapp. Dann liegt es an Dir spontan zu sein und das Bestmögliche aus ihm herauszuholen. Es ist immer schön, wenn man die Antwort des Gesprächspartners auffängt und noch mal auf bestimmte Punkte eingeht, bevor man die nächste Frage stellt. So kommt ein Gespräch zustande und kein Verhör.
3. Schlagfertigkeit
Bewahre einen kühlen Kopf! Ein Moderator, der sich nicht aus der Ruhe bringen lässt, wirkt professionell und kompetent. Du solltest Dich auch nicht von Pannen einschüchtern lassen. Diese können passieren und gehören dazu. Nobody is perfect! Wenn Du aber selbstbewusst, offen und humorvoll damit umgehst, wird das Publikum diese verzeihen. Interviewpartner können Dich auch mit ungeplanten Argumentationen oder Gegenfragen überraschen. Sei darauf vorbereitet und reagiere charmant und schlagfertig.
4. Zielgruppe
Informiere Dich über Deine Zielgruppe! Für genau diese Menschen machst Du Inhalte. Es ist wichtig, dass Du diese Menschen kennst. Nur so kann Deine Botschaft bei ihnen ankommen. Informiere Dich über sie und ihre Interessen. Dementsprechend solltest Du auch Deine Ansprache wählen. Du hast nur wenige Sekunden Zeit Deine Zielgruppe zu überzeugen. Der erste Eindruck zählt! Versuche von Anfang an ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.
5. Lachen
Mal ehrlich: Welche Menschen sprechen Dich mehr an? Die, die Dich freundlich anlächeln oder solche, die Dich fast mit ihrem Blick töten? Ersteres ist immer die bessere Wahl- auch für Deine Moderation. Wenn es nicht gerade um eine traurige Meldung geht, kann ein Lächeln wahre Wunder bewirken. Ganz wichtig ist es auch, dass Du Dich wohlfühlst und Spaß hast. Genieße den Moment! Natürlich ist es nicht immer einfach gut gelaunt zu sein, wenn man sich selbst gerade geärgert hat. Es ist aber erlernbar.
6. Authentizität
Nur weil Du moderierst, brauchst Du Dich nicht zu verstellen. Du brauchst also nicht wie ein Roboter klingen. Am besten passt Du Dich der Sprache Deiner Zielgruppe an.
Wikipedia sagt dazu folgendes: Authentizität bezeichnet eine kritische Qualität von Wahrnehmungsinhalten (Gegenständen oder Menschen, Ereignissen oder menschliches Handeln), die den Gegensatz von Schein und Sein als Möglichkeit zu Täuschung und Fälschung voraussetzt. Als authentisch gilt ein solcher Inhalt, wenn beide Aspekte der Wahrnehmung, unmittelbarer Schein und eigentliches Sein, in Übereinstimmung befunden werden.
7. Punktlandung
Formuliere einfache und klare Sätze, damit Dein Publikum Dir folgen kann. Ein Gedankengang pro Satz reicht! Zu viel Information kann schnell zur Überforderung beim Publikum führen. Auch komplexe Sachverhalte solltest Du auf den Punkt bringen und nicht so viel drumherum reden. Weniger ist mehr! Kurze knackige Inhalte sind leichter zu verdauen.
8. Storytelling
Liefere nicht nur reine Daten und Fakten. Erzähle Geschichten! Dann bleibt Dein Inhalt besser in den Köpfen verankert (Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte). So erzeugst Du Bilder in den Köpfen und löst Emotionen aus. Du kannst zum Beispiel Deine Worte mit Requisiten, Bildern oder Videos unterstützen.
9. Einstieg
Der erste Eindruck ist entscheidend, um das Publikum zu binden und um Aufmerksamkeit zu bekommen. Das hatten wir schon bei Punkt 4.
Überrasche sie und hebe Dich von der Masse ab! Du kannst zum Beispiel mit einer kleinen Geschichte in Deinen Vortrag einsteigen. Du kannst ihnen auch direkt eine Frage stellen.
10. Blickkontakt
Halte immer Blickkontakt zu Deinem Publikum und binde sie in Deinen Vortrag mit ein. Kommuniziere mit ihnen und stoße Diskussionen an. Frage an gewissen Stellen nach ihrer Meinung. So haben sie wirklich das Gefühl wichtig für Dich zu sein. Außerdem kannst Du so auch feststellen, ob sie noch bei Dir sind und nicht abgeschaltet haben.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem nächsten Auftritt! Lasse mich gerne wissen, ob meine Tipps hilfreich waren!
Du möchtest noch mehr Tipps? Schreibe ´mir das gerne in die Kommentare oder erzähle mir von Deinem letzten Vortrag!
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